28.02.2011

Melancholisches zur Nacht V

Heute Nacht tauchen wir musikalisch mit Crystal Castles und "The Godfather of Emo" Robert Smith von The Cure in eine emotional tiefdunkle Welt voll Schmerz, Verlust, Zweifeln und Selbstmitleid ein. Untermalt ist der Song "Not in Love" mit Ausschnitten aus dem Junkiedrama-Film "Requiem for a Dream"  (mit  Jared Leto und Jennifer Connelly), des endlich zur verdienten Aufmerksamkeit gelangten und bei der bevorstehenden Oscarverleihung vielleicht zur entsprechenden Ehrung kommenden Regisseurs Darren Aronofsky ("The Wrestler", "Black Swan"). Let's paint it black and blue! 


"Could it be that time has taken it's toll/ 
Won't take you so far, I am in control/ 
And we were lovers and we can't be friends/ 
Fascination ends"

26.02.2011

Melancholisches zur Nacht IV


 "Akne hast du nur als Teenager, die Krise aber zieht sich durchs ganze Leben." 
... meint Matt Berninger - Verlorener, im Weltschmerz versunkener und den Kummer ansingende Sänger der Band The National


The National - Conversation 16 from Daniel Arthur on Vimeo.

25.02.2011

Zart-besaitetes aus Senja

Knutsen, na klar, mit Norwegerpulli
Senja ist eine Insel weit oben im Norden Norwegens und dort aufgewachsen ist Pål Moddi Knutsen. Der blasse 23-jährige mit den blonden Wuschelhaaren schreibt für seine Band Moddi melancholisch-herzzerreissende Songs über Träume und Sehnsüchte. Begleitet werden die Lieder von Akustik-Instrumenten wie Gitarre, Akkordeon, Violine und Cello. Und Moddis Musik ist auch von der rauhen, unwirtlichen Natur ihrer Heimatinsel beprägt. Songs, die ruhig und nachdenklich beginnen, wechseln plötzlich in stürmisches Klanggewitter. Knutsen schreibt auf seiner Website, dass er anfangs viele Songs im Dunkeln geschrieben hat und er eher ein Grübler und Träumer ist. So hat seine Musik etwas weltvergessenes und entrücktes, aber auch zutiefst zerbrechliches und rührendes, ohne rührselig zu sein. Ähnlich wie bei den von mir hochverehrten Künstlern Damien Rice und Björk (Beide kommen ja auch von einer Insel! Gibt es da womöglich einen Zusammenhang?) werden in den Songs von Moddi Befindlichkeiten und Seelenzustände bis an die emotionale Schmerzgrenze von innen nach aussen gekehrt.
In diesen Tagen erscheint die erste CD "Floriography", bei deren Produktion Moddi von der ebenfalls norwegischen, sich allerdings zur Ruhe gesetzten Band A-ha finanziell unterstützt wurden. Moddi sind vom 26.2. bis 9.3. auf Tour in Deutschland. Hingehen und in den zärtlich schwermütigen und aufbrausenden Songs versinken!
Moddi@Home
Moddi@Myspace


Moddi "Rubbles" official music video from Propeller Recordings on Vimeo.



24.02.2011

Voll korrekt im Wettbewerb

Dass der Gangsterkurzfilm "Voll korrekt" für den diesjährigen Rec-a-fair-Filmpreis nominiert wurde, freut mich ganz besonders. Der Film verbindet den etwas bieder-gutmenschelnden Aufruf an die Zuschauer (=Konsumenten), beim Einkauf zu Bioprodukten zu greifen und auf das Logo "aus fairem Handel" zu achten, mit einer witzigen Story aus dem Gangstermilieu. Schöne Idee! Mein Lieblingssatz: "Du hast jetzt Schnauzenpause!". Ich drücke den beiden Produzenten Thorsten und Armin voll fest die Daumen und hoffe, dass ihre Mühen belohnt werden. Möge die Jury  fair sein und ihr einen korrekten Preis abräumen!

Synopsis: "Öko und Fair Trade - das scheint die Zukunft zu sein. Doch für Ex-Gangster Olli gestaltet sich der Ausstieg mehr als schwierig. Sein ehemaliger Chef will ihn nicht ziehen lassen."
"Voll korrekt"
(Deutschland 2010, 150 Sekunden, Regie: Thorsten Wassermeyer, Kamera: Armin Fischer

23.02.2011

"Bitte Bitte" aus Berlin

Was bleibt in Erinnerung, wenn man eine Stadt verlässt? Einige Bilder und Farben, ein paar Gerüche und der Klang einer anderen Sprache.  Die Worte "Bitte Bitte", als Wunsch oder Aufforderung formuliert, sind wohl eine eher beiläufig aufgeschnappte Floskel, die Reisende, die in Berlin feierten und litten, in ihre Heimat mitnehmen. Es gibt nun Musiker, die dieses typisch deutsche, mal flehende, mal forderne "Bitte, bitte!" phonetisch so interessant finden, dass sie es vertonen und zu titelgebenden Songs machen. Beweis ist der jüngste Streich der PsychedelicElectropPop-Band Chikinki aus London. Da hat wohl eine Frau in einem kreuzberger Club einen ganz besonders bleibenden Eindruck auf Sänger Rupert Browne hinterlassen?! Chikinkis im März 2011 erscheinende CD wird zudem den Titel "Bitten" tragen.


Die Jungs von The Phoenix Foundation aus Neusseeland baten ebenfalls: "Bitte, bitte, bitte, please don't beat my friend/ bitte, bitte – I'm going back to Mitte again".  Ob sie von Schlägen verschont blieben, weiss ich nicht, aber auch ihr Song heisst "Bitte, bitte". Übrigens: TPF sind gerade auf Deutschland-Tournee, heute in Berlin im Magnet-Club und die kommenden Tage in Köln und Hamburg.


Aber zurück in die Vergangenheit! Und wir befinden uns nun im alten West-Berlin. Bereits 1988 baten Die Ärzte "Lass mich dein Sklave sein" in ihrem satirischen Sado-Maso-Fleh-Klassiker: "Bitte, bitte". Daraus liesse sich in der englischen Übertragung des Titels ein "Beaten, Beaten" machen. Das passte dann auch gut in die Zeit der Häuserkämpfe und Strassenkämpfe von damals. Das Ansehen des dazugehörigen Videos wird dringend empfohlen!

20.02.2011

Melancholisches zur Nacht III

Trentemøller: "...Even though you're with another girl"
"Good morning Are you alone today?
I'm burning Can I call you later and say?
I will wait for you
Even though you're with another girl
And so am I"

...Eventhough you're with another girl from Trentemøller on Vimeo.

14.02.2011

Esoterik für Dummies

Hoffnung Leute, denn kosmisch wird's schon wieder! Also wahrscheinlich auch noch  besser ...  zwischen Mann und Frau, meine ich, so zwischenmenschlich gesehen, Könnt ihr  wirklich glauben, weil wir uns doch gerade jetzt im Venusjahr, sukzessive  im viel länger währenden Venuszeitalter, befinden und sich das Erdenresonanzdingens verändert hat. Und nun soll es losgehen  ... mit gaaanz viel Harmonie und Hingabe ..., denn das weibliche und das männliche Dingens kann wieder zusammenkommen ... und das sogar global ... und beide Prinzipien werden sich dann auch endlich richtig gut verstehen, ohne ätzenden Beziehungsstress nämlich ... Ähhh, also jetzt hermetisch und frequenzmässig betrachtet. Das kann man/frau, wenn noch Zweifel da sein sollten,  ja nun auch alles wissenschaftlich haarklein und genau nachprüfen. Geht irgendwie über dieses Wikipedia. Einfach mal reinschauen, bei Schumann-Resoflexivdings..., oder noch leichter, einfach mal channeln! Nix verstanden? ... dann lasst es euch doch von einer echten Expertin erklären:

13.02.2011

Ritter, Drache & Grinse-Wespe

Das Musikvideo der Tages zu dem zärtlich-verspielten Song "Ich & Du" von Philipp Poisel, kommt als märchenhaft inszenierte Kurzgeschichte daher und ist bevölkert mit reichlich ungewöhnlichen Figuren ... und ich habe mich darin irgendwie wiedererkannt ;-)

12.02.2011

Scanners

Heute mal wieder etwas Musik aus Grossbritannien. Diesmal mit Scanners und dem herrlich düsteren Song "Salvation". Scanners sind eine Londoner Indie-Formation um Sängerin Sarah Daly mit ordentlichen Dark Wave Anleihen und grundsolidem Indierocksound. Vom 18.2. - 26.2.11 ist die Band auf Deutschlandtour. Hingehen und Abrocken!

"Dark eyes become divine/
I need the love I crave/
Your hands they burn like mine/
I'll take you to my grave."

Scanners - Salvation from Dim Mak on Vimeo. 
Weitere Songs von den Scanners werden hier in voller Länge und Bandbreite zu Gehör gebracht. Enjoy!

09.02.2011

Melancholisches zur Nacht II

Tonight with "Love is a stranger" by Gus Black, vom  2008er Album "Today is not the day...to fuck with Gus Black." 

"Love/ We live in a wasteland/ People lie to your face/ Fucking lie to your face."

Konzert mit neuen Songs am 4.5.2011 im Lido in Berlin. Gus Black@myspace


08.02.2011

Der Sound kommt zweimal

Es hat gedauert ... nach fast drei Jahren ist der aussergewöhnlich wandlungsfähige  Singer/Songwriter Daniel Bejar, aka Destroyer, aus Vancouver/Kanada, endlich wieder da mit einem neuen und nunmehr neunten Album "Kaputt" und  einem traumbilderreichen Musikvideo zum  gleichnamigen Song. Bejar hat in den letzten Jahren nicht nur Kaffee getrunken, sondern vor Aufnahme des neuen Albums auf seinem Dachboden gekramt und einen üppigen Fund gemacht, der aus einer prall gefüllten Kiste mit Softsynthierocksounds, Sades "Smooth Operator"-Saxophon und Trompeten besteht. Mit diesen Zutaten, die aus einer untergegangenen Musik-Ära, nämlich die der frühen 80er Jahre, stammen könnten, hat sich Bejar an die Instrumentalisierung seiner neuen Stücke gemacht. Für Indiemusikhörer ist das geradezu eine Zumutung , zumindest beim ersten Hören. Ich muss bei Sound und Videostil von "Kaputt" unweigerlich an den Film "Der Tod kommt zweimal" ("Body Double," 1984) von Brian de Palma denken. Der Thriller versteht sich als Ode an den Meister des Suspense, Alfred Hitchcock. Regisseur de Palma kramt auch altbekanntes, aber nicht minder bewährtes wieder hoch und schafft eine schwüle, bedrückende Stimmung aus unterdrückten Obsessionen, Täuschungen und gefährlichen Leidenschaften und setzt dabei auch auf die Filmmusik von Pino Donaggio, der die musikalischen Einflüsse dieser Zeit, wie  z.B. Roxie Music, David Bowie, Sade, Frankie goes to Hollywood (mit "Relax" hat er sogar einen Auftritt im Film) in seinen Kompositionen einfliessen lässt.
In Nordamerika tourt Destroyer bereits und ich hoffe doch, dass er es auch mal über den grossen Teich schafft, wo er sich auf Konzerten eher rar macht. Eins meiner absolut liebsten Destroyer Songs ever ist Rubies vom 2006er Album "Destroyer's Rubies". 
Aber nun die übergrosse Nerd-Schaufensterbrille aufgesetzt, den hässlichsten Pullover aus dem Schrank geholt und angezogen und das Video geguckt:
DESTROYER - Kaputt from Dawn Carol Garcia on Vimeo.

07.02.2011

Melancholisches zur Nacht

"We went back to the bar where we first met/
and recreated the event from the booth to the bed/ 
And I couldn't feel anything at all" 



Tim Kasher tourt die ersten beiden Februarwochen durch Europa und gibt auch Konzerte in Clubs in Deutschland, u.a. am 15.2. in Berlin.



06.02.2011

EmoFolkDubstepSongwriting

Dubstep wird Mainstream? Jedenfalls kommt dieser aus dem britischen Underground gestartete Musikstil als gefühlsbetonte Variante den Charts und somit auch dem Pop nun immer näher. Wird da vielleicht ein ganz neuer Musikstil aus der Taufe gehoben, wie Radio On3 mutmasst und dem selbst benannten "Whateverstep" nun im Februar einen ganzen Themenschwerpunkt widmet? Der ebenfalls aus London stammende Jamie Woon kontert Anfang April James Blakes gleichnamiges Debütalbum mit einem wohl ähnlich hörenswerten Album mit dem Titel "Mirrorwriting". Ich wage mal eine vorsichtige Voreinschätzung, dass es sich dabei um ein Werk im Emofolkdubstep-Stil handeln wird, welches die Verschmelzung diverser Musikstile weiter vorantreibt. Woons Songs, die man im Web schon hören kann, klingen smoothiger, nicht so experimentell wie bei Blake und auch massentaugliche Soul- und R&B-Einflüsse lassen sich heraushören, sind also zuhörerfreundlicher produziert. Wo Blake mit gospeligen Songstrukturen, heller Stimme, die von verstörend-verknarzten Bässen und Klavier begleitet werden, arbeitet, macht es einem Woon leichter, seine Songs zu mögen. Ich bin gespannt, welches der beiden Alben einen längere Halbwertzeit haben wird und richtungsweisender ist? Es werden bestimmt noch weitere Künstler auf den gut geölten Hype aufspringen und in diesem Jahr werden weitere Alben mit Dubstep-Einschlag folgen, die das pop-affine Publikum erreichen möchten. Ob das nun alles Marketing der Musikoberen ist, bleibt abzuwarten. Interessant bleibt die musikalische jedoch Entwicklung allemal.
Jamie Woon@Myspace