02.01.2008

Entdeckung im Oderbruch

Ich war am Neujahrstag im Oderbruch. Sowohl die Wetter-, als auch meine Gemütslage waren ganz trostlos und drückten meine Stimmung. Es war trüb, nass-kalter Wind wehte und liess meine Hände und mein Gesicht frieren, es regnete und schneite etwas und kaum eine Menschenseele war unterwegs. Ich habe aber in Gross Neuendorf, einem Kaff an der Oder, nahe der polnischen Grenze, einen kleinen jüdischen Friedhof und eine ehemalige Synagoge entdeckt und war darüber ganz überrascht. Die Synagoge ist heute ein Wohnhaus. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderst wurde die jüdischen Gemeinde Letschin/Gross Neuendorf von einem orstansässigen Kaufmann gegründet und zählte in den 1880er Jahren ca. 14 Mitglieder. Die ehemalige Synagoge, die zwar über zahlreiche Wegweiser ausgezeichnet ist, habe ich nur schwer finden können. Auf meinem Rückweg vom Friedhof sah ich an der Rückseite eines Hauses die spitzbögigen Fenster. Während der Pogrome gegen jüdische Einrichtungen 1938, wurde die Synagoge nicht zerstört. Wahrscheinlich, weil das auch die umliegenden Wohnhäuser gefährdet hätte und der letzte Gottesdienst 1910 abgehalten wurde. Ich lief dann noch ein Stück auf dem Oderdeich entlang und hatte das Gefühl, ins Nirgendwo zu gehen. Es war ein merkwürdiger Tag... und es gab auch keine Möglichkeit in diesem Ort in ein Wirtshaus zu gehen und sich bei einem warmen Kaffee aufzuwärmen. Ich fühlte mich so verdammt brandenburg.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hi, in gross neuendorf gibts schon einige wirtshäuser und wenn die zu sind - klopf mal bei der Galerie "Koch und Kunst" an. empfehlung!