23.02.2011

"Bitte Bitte" aus Berlin

Was bleibt in Erinnerung, wenn man eine Stadt verlässt? Einige Bilder und Farben, ein paar Gerüche und der Klang einer anderen Sprache.  Die Worte "Bitte Bitte", als Wunsch oder Aufforderung formuliert, sind wohl eine eher beiläufig aufgeschnappte Floskel, die Reisende, die in Berlin feierten und litten, in ihre Heimat mitnehmen. Es gibt nun Musiker, die dieses typisch deutsche, mal flehende, mal forderne "Bitte, bitte!" phonetisch so interessant finden, dass sie es vertonen und zu titelgebenden Songs machen. Beweis ist der jüngste Streich der PsychedelicElectropPop-Band Chikinki aus London. Da hat wohl eine Frau in einem kreuzberger Club einen ganz besonders bleibenden Eindruck auf Sänger Rupert Browne hinterlassen?! Chikinkis im März 2011 erscheinende CD wird zudem den Titel "Bitten" tragen.


Die Jungs von The Phoenix Foundation aus Neusseeland baten ebenfalls: "Bitte, bitte, bitte, please don't beat my friend/ bitte, bitte – I'm going back to Mitte again".  Ob sie von Schlägen verschont blieben, weiss ich nicht, aber auch ihr Song heisst "Bitte, bitte". Übrigens: TPF sind gerade auf Deutschland-Tournee, heute in Berlin im Magnet-Club und die kommenden Tage in Köln und Hamburg.


Aber zurück in die Vergangenheit! Und wir befinden uns nun im alten West-Berlin. Bereits 1988 baten Die Ärzte "Lass mich dein Sklave sein" in ihrem satirischen Sado-Maso-Fleh-Klassiker: "Bitte, bitte". Daraus liesse sich in der englischen Übertragung des Titels ein "Beaten, Beaten" machen. Das passte dann auch gut in die Zeit der Häuserkämpfe und Strassenkämpfe von damals. Das Ansehen des dazugehörigen Videos wird dringend empfohlen!

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