01.06.2011

Paris by Night with James Vincent McMorrow

Ihr wisst es ja: ich schwärme für die Nacht, für stille, eindringliche Songs und für die Stadt aller (europäischen) Städte: Paris, naturellement! Dem Dubliner Sänger James Vincent McMorrow geht es wohl ähnlich und er war auf seiner Tour durch Europa auch in der französichen Hauptstadt und performte dort des nachts den Song "We are Ghosts". Ich habe McMorrow vor ein paar Tagen im Frannz-Club gesehen. Es war ein minimalistisches, unaufgeregtes und intensives Konzert mit einem gutgelaunten, sympathischen Sänger am Mikrofon, der nur mit Akustikgitarre auf der Bühne stehend, Songs aus seinem Debütalbum "Early in the Morning" spielte. Nicht nur die hohe, kehlige Stimmlage McMorrows erinnert mich an den Indie-Folk-Singer-Songwriter Justin Vernon, auch die Entstehungsgeschichte seines Debüts ähnelt der des Albums "For Emma, Forever Ago" von Bon Iver. Vernon zog sich für einige Monate in eine einsame Jagdhütte zurück, um die Trennung von seiner Freundin zu verarbeiten und sich den Schmerz von der Seele zu singen. McMorrow hatte eine etwas andere Motivation für seinen fünf monatigen Rückzug an die irische Küste, er wollte in Ruhe und mit enfachen Mitteln seine Kreativität entfalten. Und das ist ihm gelungen, wenn man das Ergebnis hört: ein bewegendes, feinsinniges und lebenskluges Album. Der von mir sehr verehrte Damien Rice bekommt nun mit McMorrow starke Konkurrenz aus seiner eigenen Heimat. Weitersagen!!


Website von James Vincent McMorrow
Artikel im Rolling Stone

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