12.01.2011

Lyrik hinterm Rauschebart

Shame on me! Schon im April 2010 veröffentlichte der Berliner Singer/Songwriter und "Radikalchansonnier" Hans Unstern sein Debütalbum "Kratz dich raus" und erst jetzt kommt es mir zwischen die Ohren. Endlich! Die Spex nennt es ganz unverblümt "eines der wichtigsten deutschsprachigen Alben 2010". Unsterns kaum zu erkennendes Gesicht, es ist verdeckt von einem dunklen Rauschebart und umringt von schwarzen, zerzausten Haaren, verbirgt eine unerwartet jungenhafte Stimme, die sehr sprachgewaltig ein unruhiges Herz und einen poetischen Geist offenbart. Ich meine: ein merkwürdiges, etwas verqueeres Werk mit sehr lyrischen Texten: "Wann lerne ich, dass ich den Moment nicht festhalten kann?/ Wann? Wann? Wann? Nie! Wann?/ Wann lernt der Moment, dass er mich nicht zurueckholen kann?/" - diese Zeilen sind immer untermalt von markant kratzig-rohem Sound von Akustikgitarre, Schlagzeug, Saxophon, Klavier und manchmal auch von Streichern und Mundharmonika begleitet. Fazit: Absolut Hörenswert und fesselnd. Den Song "Paris" von Hans Unstern gibt es als kostenlosen Download und die wien(berli)ner Band Ja, Panik hat einen Cover-Song eingespielt. Ach Leute, ich bin zutiefst entzückt!
 

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