02.01.2011

Prenzlauer Berg Bashing

Update II, 07.01.11: Wie sich der Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg verändert, fragt Sieglinde Geisel im NZZ Artikel "Das Kiezgefühl in der Metropole".
Update I, 04.01.11: Mit der nötigen Trennschärfe setzt sich Dummy-Herausgeben Oliver Gehrs mit der "bösen Gentrifizierung" auseinander.

Silvester mit "Biofeuerwerk" gab es auch diesmal nicht im berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Doch Rainald Grebe bringt das Lebensgefühl der Latte-Macchiato-Spiesser in seinem spöttischen Song über den furchtbar hippen Stadtteil gut auf den Punkt. Sich über die Zustände und Bewohner im Prenzlauer Berg lustig zu machen, gehört schon seit einigen Jahren zu den beliebten (aber auch sehr nervigen!!) Ritualen der Leute, die da selbst wohnen und leben. Die meisten Einwohner heute kennen diesen Stadtteil erst wenige Jahre und somit auch nicht mehr die kulturelle Vielfalt, Unangepasstheit und unterschiedlichen Lebensentwürfe seiner (in der Mehrzahl Ex-) Bewohner, die dort von Ende der 80er bis in die 90er Jahre lebten und dem Bezirk seine spezielle Prägung gaben. Diese Attraktivität hält eben noch bis heute an, wenn auch eher in den Geschichten und Legenden von damals. Da diese inspirierenden Einflüsse auch aufgrund von Gentrifizierung (siehe auch hier) nun fast verschwunden sind und die Dynamik des Wandels in Richtung bürgerliche Sittsamkeit eben nicht reicht, um sich zwischen Kinderklamottengeschäften,  Yogastudios und Kaffee-&-Kuchen-Läden wohl zu fühlen, sagen viele, sie wollten jetzt eh nur noch weg dort (aber macht natürlich kaum einer) und changieren eher zwischen Desillusion und Nabelschau.

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